Zusammenfassung eines spätabendlichen Gesprächs …
Die 3: WIRTSCHAFT, UMWELT und PANDEMIEN befinden sich in einem Boot und bilden seit einiger Zeit einen einzigen HOTSPOT.
Jedes einzelne Feld wird von Fachleuten aus den entsprechenden Disziplinen in ein separates Boot gepackt und in eine REGATTA geschickt. Dabei übersieht jeder, dass sich die 3 Hotspots mittlerweile in EINEM BOOT befinden und sich gegenseitig befeuern. Der Kurs dieses Bootes muss neu gesetzt werden – eine Aufgabe für Generationen! Der Startschuss zum zügigen Handeln wurde 2019 von der PANDEMIE gegeben. JETZT muss gehandelt werden! ODER dieses EINE BOOT geht mit uns unter!
Pandemien werden durch verschiedene Faktoren begünstigt:
- Durch unsere Umwelt: Selektionsdruck ist immer vorhanden und wirkt auf Pflanzen, Tiere und folglich auch auf ihre Pathogene. Dabei kann es sehr schnell zu einem shift kommen, der bislang unbedeutenden Pathogenen einen Vorteil bietet und damit für den Menschen, seine Nutztiere oder -pflanzen gefährlich werden kann.
- Durch den Raubbau an der Natur: Hier dringt der Mensch in noch nicht erschlossene Gebiete vor, und kommt so vermehrt mit Tieren und deren Pathogenen in Berührung; Zoonosen werden so begünstigt und bekommen die Gelegenheit, die Artenbarriere zu überwinden.
- Durch die Globalisierung: Jeder Kontinent ist heute innerhalb eines Tages erreichbar; die Folgen einer Pandemie werden stark vom Verhalten Einzelner und der Gesellschaft als Ganzes beeinflusst (enge Kontakte, stickige Räume, Partygesellschaft, Massenveranstaltungen, Ignoranz).
Unsere Umwelt wird geschädigt durch die Wirtschaft (die auf der Ausbeutung des Ökosystems basiert) und durch den Menschen (Energiegewinnung wird hauptsächlich durch fossile Brennstoffe erreicht, natürliche Ressourcen werden durch Konsumartikel verschwendet) und damit durch die Überbevölkerung. Die Wirtschaft mit ihrer auf kurzfristige Gewinnmaximierung ausgerichteten Struktur schädigt durch ungebremsten Raubbau nachhaltig unsere Erde. Dieser kurzfristige Gewinn wird langfristig zu unserem Nachteil.
Um unseren Planeten machen wir uns keine Sorgen: Die Erde wird weiter existieren, selbst wenn wir so weiter handeln, wie bisher; allerdings ohne die Zivilisation, wie wir sie kennen, weil unser Lebensraum den menschlichen Bedürfnissen nicht mehr zuträglich sein wird. Die globale Erwärmung wird auf Dauer zahllose Pflanzen- und Tierarten vernichten. Der Meeresspiegel wird stetig steigen. Trinkwasser wird lokal knapp werden, nicht nur durch mangelnden Niederschlag, sondern auch durch die zunehmende Verschmutzung der Gewässer. Beispiele hierfür gibt es heute bereits zur Genüge.
Kalifornien leidet seit Jahren unter Dürre, der Grundwasserspiegel dort sinkt jährlich durch die Wasser-Entnahmen von Seiten der Landwirtschaft, sämtliche Wasser-Reservoirs sind leer. Die großen Flüsse in China und Indien sind so verschmutzt, dass kein Leben mehr in diesen Gewässern zu finden ist.
Das Ökosystem der Ozeane ist dabei zu kippen, Fische verschwinden, wie auch zahllose andere Arten. Die Ozeane haben eine zentrale Rolle für das Klima. Sie dienen gleichsam als Puffer für das auf Kontinenten freigesetzte CO2. Wenn die Ozeane gesättigt sind, und folglich keine Gase mehr aufnehmen können, bleibt der Großteil an CO2, das wir produzieren, in der Atmosphäre, mit all den unangenehmen Folgen: CO2 ist eines der Gase, die die Erderwärmung verursachen. So beschleunigt sich die vom Menschen verursachte Klimaveränderung von selbst.
Damit eröffnet sich die Frage, ob wir noch die Zeit haben, eine CO2-neutrale Wirtschaft erst für das Jahr 2050 zu erzielen? Wir denken, dass der Zeitrahmen viel zu lange gewählt ist. Wir denken, dass wir diese Zeit nicht mehr haben werden. Es wurden bereits 50 wertvolle Jahre versäumt: Schon in den 1970er Jahren war der Klimawandel der Wissenschaft und Politik bekannt. Jetzt, Jahrzehnte später, sehen wir die damals prognostizierten Auswirkungen auf das Klima nicht nur bestätigt, sondern in vielen Fällen sogar übertroffen. Und das ist der wichtigste Punkt in dieser ganzen Entwicklung:
Dieser Trend, diese Vorgänge werden immer schneller. Es ist ein sich selbst beschleunigender Prozess.
Ein Beispiel mag dies verdeutlichen: Wenn durch die globale Erwärmung Gletscher in Arktis, Antarktis und den Gebirgen schmelzen, so verringert sich dadurch weltweit die Fläche, die das einfallende Sonnenlicht reflektiert und so dessen Wärmeeffekt verringert. Weniger weiße Fläche bedeutet mehr Hitze, bedeutet mehr Abschmelzen der Eisflächen. Dies nennt man eine positive Rückkopplung. Sie ist bereits in vollem Gange.
Gleiches gilt für die in der arktischen Tundra im Permafrost gebundenen Gase wie Methan, ein weiteres Gas, das den Klimawandel anheizt. Dies wurde erst in den letzten Wochen wieder offensichtlich. Die mittleren Temperaturen in Sibirien sind z.T. um 20 °C höher als sonst in dieser Jahreszeit, mit dramatischen Folgen. Eine verstärkte Freisetzung dieser sog. Treibhausgase wird erneut eine positive Rückkopplung zur Folge haben: Mehr Methan in der Atmosphäre führt zu höheren Temperaturen, die wiederum mehr Methanfreisetzung verursachen.
Deshalb werden wir nicht bis 2050 warten können. Jeder Einzelne wird früher oder später selbst betroffen sein von den Auswirkungen – und dann wird es sehr unbequem.
Was ist die Bilanz bis jetzt?
Was hat die deutsche Politik bisher erreicht? Uns fallen dazu zwei Maßnahmen ein. Das Erneuerbare Energieengesetz (EEG) war ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, um regenerative Energien zu fördern. Dass dabei jedoch ausgerechnet die größten Energieverbraucher ausgenommen werden, ist das falsche Signal. Eine zweite Maßnahme ist das Plastiktütenverbot: Wir halten das für einen PR-Gag unserer Regierung. Plastiktüten lassen sich recht gut recyclen.
Wir fordern von der Regierung ein Verbot von Mikroplastik in Verbrauchsartikeln, ein Verbot von Kunststoff in Kleidungsstücken, ein Verbot von Komposit-Plastik in Konsumgütern und ein Verbot, Kunststoffabfälle ins Ausland zu exportieren. Dies sind die großen Problemfälle.
Auf diesem Gebiet muss von Politik und Verbrauchern noch viel passieren. Dazu ist es notwendig, dass die Politik aufhört, nur in kurzfristigen Legislaturperioden zu rechnen. Erklären Sie der Bevölkerung Ihre längerfristigen Pläne – wir würden sie gerne hören. Sonst gibt es dringend Anlass zu Sorge.
Nun möchten wir Sie dazu auffordern, einen Blick in die Zukunft zu werfen, denn wir sind im Grunde Optimisten, wir glauben an die Wandlungsfähigkeit und den Erfindungsgeist der Menschen. Leider stehen diesen Eigenschaften jedoch zwei weitere Eigenschaften gegenüber: Bequemlichkeit und Gier. Je nachdem, wie die Waage hier ausschlagen wird, hat dies Einfluss auf die kommenden Jahrzehnte.
Wie kommen wir aus dem derzeitigen Dilemma unserer Wirtschaft und unserer Umwelt, den immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen und Pandemien heraus?
Lassen Sie uns dies gemeinsam erörtern:
1. Wir brauchen Alternativen. Diese müssen entwickelt und aufgebaut werden.
2. Wirtschaftlicher Stillstand ist nicht wünschenswert, wenn wir unsere Lebensstandard erhalten wollen.
Alternativen sind:
Die nachhaltige Entwicklung von Maschinen und Technologien.
Anmerkung: E-Autos, Fahrräder, Roller und Füße sind in Zeiten von Pandemien (was hochansteckende Seuchen sind) den öffentlichen Verkehrsmitteln vorzuziehen.
Deutschland sieht sich als Wegweiser im Fahrzeugbau, dem Ingenieurwesen und der Energiegewinnung. Leider ist der Wegweiser auf die Vergangenheit ausgerichtet. Statt altertümliche Technologie (Verbrennungsmotor, Luftfahrt, Braunkohle, um nur ein paar zu nennen) zu stützen und so deren Sterbeprozess zu verlängern, sind Investitionen in zukunftsträchtige Technologien gefragt. Zeigen Sie hier mehr Mut!
Wirtschaftlich ist eine Expansion, ein Wachstum in neue Bereiche wünschenswert. Das bedeutet, dass sich die Start-up Kultur verbessern muss. Offenheit und Risikobereitschaft sind mehr gefragt denn je. Damit meinen wir nicht, dass alles gefördert werden soll. Gute Ideen, neue – sinnvolle – Technologien müssen gefördert werden.
Werfen Sie einen Blick ins Silicon Valley: Viele starten dort mit ihren Ideen, doch nur einige wenige verändern die Welt. Sie sind die Ausnahme. Dabei handelt es sich um Menschen, die gute Ideen haben, eine starke Vorstellungskraft, den entsprechenden Drive und Ausdauer, den Biss, die Umsetzungskraft. Sie sind Macher und Entwickler in Einem.
Jetzt ist die Zeit, andere Wege zu beschreiten. Die letzten Jahre haben viele Bewegungen hervorgebracht basierend auf dem fehlgeleiteten „immer weiter so“ in der industrialisierten Welt. Von „Occupy Wallstreet“ über „Fridays for Future“ zu „Extinction Rebellion“ und weiteren Bewegungen für den Schutz unserer Erde, unseres Lebensraumes, hat die kommende Generation gezeigt, dass sie erkannt hat, dass es ein „weiter so“ nicht geben kann, wenn unsere Zivilisation sich für eine lebenswerte Zukunft wappnen will.
Leider genügt es nicht, die Missstände anzuprangern, wir brauchen neue Ideen! Hier sind auch die jungen Generationen gefordert, Lösungen zu entwickeln, und die Grundvoraussetzung dafür ist Bildung!
Wir können den Weg nach vorne antreten, neue vielversprechende Entwicklungen unterstützen und vorwärtsbringen, und so unsere Zukunft gestalten. Eine Demokratie ermöglicht das. Entwicklungen und Technologien, die umweltfreundlich sind und Alternativen bieten. Davon gibt es nicht viele. Diese Diamanten gilt es zu finden.
Ein Umdenken ist gefordert, Neues offener und optimistisch aufzunehmen. Dann braucht es keinen Lobbyismus, keine Wettbewerbsverzerrungen, keine Korruption, denn gute Ideen und gute Unternehmen brauchen das nicht.
Wenn wir uns das Verkehrsaufkommen auf den Straßen und im Luftraum ansehen, dann erkennen wir, dass fossile Treibstoffe noch immer viel zu billig sind. Braucht es Sportflugzeuge am Himmel zum Vergnügen eines einzelnen Piloten? Braucht es Kreuzfahrtschiffe, die Schweröl als Treibstoff verwenden? Braucht es den Wochenendtrip über den Atlantik zu einer Shopping-Tour in New York? Muss ich jedes Jahr einen Interkontinentalflug für den Urlaub in einem geklonten Feriendomizil buchen, das in jedem Land der Erde gleich aussieht (wir reden hier nicht von den Leuten, die sich für die Kultur in dem Urlaubsland interessieren)? Die Liste ließe sich verlängern und verlängern, doch das ermüdet uns.
Überlegen Sie, was in Ihrem Leben wichtig ist! Wie wollen Sie Ihre Zukunft und die Ihrer Kinder gestalten? Bitte denken Sie daran: Gestaltet wird heute. Zukunft ist morgen.
Diese Entscheidung ist einfach: Schauen wir gemeinsam nach vorne, in eine gute und lebenswerte Zukunft. Öffnen Sie sich für neue Technologien, die Wirtschaftswachstum ermöglichen werden und neue Arbeitsplätze schaffen werden. Es ermüdet Menschen, wenn an alten Auslaufmodellen unter veraltetem Management festgehalten wird, die mit Steuergeldern gestützte werden müssen und alle Mitarbeiter/innen ständig um ihre Jobs bangen müssen. Eine Übergangszeit kann man entsprechend gestalten.
Letzte Bedenken möchten wir unseren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nehmen: Sie können diese neuen Arbeitsplätze mit Ihrem Wissen und Ihrem Know-how einnehmen. In jedem neuen Job müssen Sie sich einarbeiten, vielleicht eine Fort- und Weiterbildung machen. Kein Problem, oder? Gehen Sie beherzt und mit ein wenig Mut und guter Laune in Ihre Zukunft!
Hier fehlt ein von Seiten der Politik geebneter Weg. Bremsen Sie diese Entwicklungen nicht, sondern eröffnen Sie Möglichkeiten und neue Wege. Sie können das!

Also, worauf warten Sie noch?
Packen wir es an! Gemeinsam!
Ihre Sabine und Jörg

sajo – für eine bessere und gesündere Welt! Machen Sie mit!
Wir entwickeln die nächste Generation an Medikamenten, Breitband-Antivirals und Breitband-Abtibiotics. Wir werden diese neuen Medikamente eher früher als später brauchen.
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