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Wissenschaftlerpaare

2. März 2023

Der SAJO Blog bietet seit Februar 2020 aktuelle Informationen zu Pandemien, Krankheitserregern, Infektionskrankheiten und weiteren interessanten Themen.

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Liebe Leserinnen und liebe Leser,

Aufhänger unseres Themas heute ist ein Artikel in Nature über Wissenschaftlerpaare. Mehrere Wissenschaftlerpaare wurden dazu befragt, wie Karriere und Leben aussehen, wenn beide Partner zusammenarbeiten und leben. https://www.nature.com/articles/d41586-023-00458-7

Wir schließen uns hier an, wir wurden 2009 und 2010 ebenfalls interviewt, die links dazu finden Sie hier:

http://www.christine-broll.de/wissenschaft/documents/ForscherehepaareZEITWissen.pdf

http://www.christine-broll.de/wissenschaft/documents/Quersumme_6_09_arbwelt.pdf

Das Leben als Wissenschaftler/in ist ohnehin schon anders, da man das Hobby zu seinem Beruf gemacht hat. Man ist damit 24 Stunden am Tag beschäftigt. Das ist natürlich einfacher, wenn beide Partner diese Einstellung teilen. So muss keine/r zurückstecken. Man teilt viel mehr als andere Paare. Man sollte nur aufpassen, dass aus zwei Karrieren nicht nur eine einzige wird. Dies wird von vielen Institutionen versucht, auszunutzen. Der Verwaltungsleiter einer Einrichtung hatte uns tatsächlich gesagt, ein Gehalt würde uns doch wohl reichen. Wohlgemerkt für zwei Vollzeit-Stellen, die weit mehr als 40 Stunden pro Woche bedient wurden. Wir haben immer Wert darauf gelegt auf Augenhöhe eingestellt zu werden, und gleich viel zu verdienen. Das ist uns geglückt, aber es waren stets harte Verhandlungen.

Unsere Forschungsinteressen ergänzen sich, aber jeder von uns hat ein eigenes Fachgebiet. Wir hatten die Wahl zwei Labore zu gründen, doch wir wollten unsere Forschungsgruppen nicht in direkte Konkurrenz innerhalb einer Einrichtung setzen. Das Ergebnis war ein gemeinsames, größeres Labor. Die Unabhängigkeit konnten wir uns erarbeiten durch das Einwerben eigener kompetitiv vergebener Fördermittel.

Wie sieht unser Leben aus? Mittlerweile haben wir eine gemeinsame Firma. Wir tauschen uns schon morgens beim Frühstück, bei einer Tasse Tee, aus. Wir besprechen, was den Tag über erledigt und erreicht werden soll. Und wir diskutieren, vor allem am Wochenende, über Themen, die uns bewegen. Dazu gehört natürlich unser Fachgebiet, die Infektionskrankheiten, zu denen täglich neue Erkenntnisse publiziert werden, aber auch die Klimakatastrophe, das Artensterben und der Unwille von Politik und Gesellschaft, daran etwas zu ändern.

Erst heute haben wir darüber gesprochen, dass in der Science vom 3. Februar 2023 ein Artikel erschien, der eine dramatische Entwicklung in den Weltmeeren beschreibt, die leider von der Öffentlichkeit (und den deutschen Medien) vollkommen ignoriert wird. Es handelt sich um die dramatische Ausweitung von sauerstoffarmem Wasser in den Ozeanen. Dort ist kein Leben möglich, das auf Sauerstoff angewiesen ist, mit dem Ergebnis, dass dies im Großen und Ganzen tote Gebiete sind. Solche Gebiete erstrecken sich fast über die gesamte Westküste Afrikas, sowie die Westküsten von Süd- und Mittelamerika. Etwas näher bei uns sticht vor allem die Ostsee hervor.

https://www.science.org/content/article/breathless-oceans-warming-waters-suffocate-marine-life-disrupt-fisheries

https://www.science.org/doi/epdf/10.1126/science.adg9263

Das hat nicht nur Einflüsse auf die Artenvielfalt, sondern wird auch zu einem großen Problem bei der Nahrungsmittelversorgung der Menschheit. Die aktuelle Sendung von Harald Lesch handelt vom Anfang des Artensterbens. Wir halten sehr viel von Harald Lesch, aber hier liegt er falsch: Das Artensterben ist bereits sehr weit fortgeschritten, wir sind bereits mitten in der Katastrophe.

Zurück zu unserem täglichen Kick-off am Frühstückstisch: Jörg genießt die Unterhaltung bei einer Tasse schwarzem Tee mit einem Spritzer Rindsmilch, und Sabine wählt das 50:50 Verhältnis von Tee mit Rindsmilch.

Ein Vorteil der engen Zusammenarbeit ist auch das gemeinsame Reisen zu Konferenzen, um dort zu präsentieren. Das ist der Unterschied zu den Leuten in deutschen öffentlichen Einrichtungen, bei denen i.d.R. die Partnerin lediglich als „Begleitperson“ auf Kosten des Steuerzahlers mitreist. Erst kürzlich ist dadurch eine deutsche Forschungsgesellschaft in Misskredit geraten. Bekannt war dieser Umstand schon lange, doch erst kürzlich wurde dies öffentlich.

Wir selbst haben immer das Rückgrat gehabt, lukrative Projekte abzulehnen, wenn die daran beteiligten Personen den Eindruck bei uns erweckten, korrupt zu sein. Das Prinzip „pecunia non olet“ halten wir für falsch. Damit kommen natürlich auch Nachteile, die wir aber in Kauf genommen haben. Zu zweit ist man einfach stärker.

Der schärfste Kritiker ist bei uns der Partner bzw. die Partnerin. So haben wir intern ein funktionierendes Qualitätsmanagement, in der Einhaltung der Werte und der Qualität der Wissenschaft.

Der offene Umgang miteinander basiert auf dem gegenseitigen Vertrauen. Es gibt kein Konkurrenzdenken und man ist dem anderen eng verbunden. Das heißt nicht, dass man sich nur auf den anderen fixiert und sich anderen Kontakten und Kooperationen verschließt.

Wir arbeiten aber nicht nur gemeinsam, sondern wir haben auch ein gemeinsames Leben. Die gemeinsame Zeit zur Erholung wird bei uns allerdings auch hin und wieder dazu verwendet über wissenschaftliche Themen zu diskutieren. Das zählt bei uns nicht als Arbeit. Eine Diskussion während einer Wanderung kann sehr erfrischend sein, treibt Puls und Blutdruck nach oben und sorgt dafür, den Gipfel zu erreichen.

Gemeinsames Leben und gemeinsames Arbeiten beinhaltet auch den Haushalt. Die lästigen Arbeiten teilen wir uns. Das ist der Unterschied zu Paaren, in denen einer Karriere macht und die/der andere (meist die Frau) die Servicearbeiten in einer Abhängigkeit erledigen muss.

Einen Ausgleich finden wir auch im Garten, im Musizieren oder gemeinsam Konzerte anhören. Abends kochen wir regelmäßig, seit Beginn der Pandemie. Jörg probiert gerne neue Rezepte aus, die er aus internationalen Food Blogs von großartigen Köchinnen und Köchen erhält.

Wir sind auf unterschiedliche Art und Weise auf unsere Fachgebiete gekommen. Jörg kam während seines Studiums über sein Hauptfach Genetik in eine Arbeitsgruppe, die an Retroviren forschte. Das war die Initialzündung für sein Interesse an der Virologie, mit Schwerpunkt auf den molekularen Aspekten. Mittlerweile sind zahlreiche weitere Viren dazugekommen. Über die Erforschung von HIV in den USA kam das Interesse am Immunsystem. Beides sind faszinierende Fachgebiete mit immer neuen Entdeckungen.

Sabine hat schon während der Schulzeit experimentiert. Dazu gehörte auch ein prominenter dunkel-lilafarbener Kaliumpermanganat-Fleck mitten im Kinderzimmer auf dem neuen, hellen Teppichboden. Die Begeisterung ihrer Mutter hielt sich in Grenzen. Später im Studium musste sie sich zwischen molekularer Botanik und Genetik entscheiden, beide Gebiete lagen für sie aufgrund des familiären Betriebes nahe, haben sie aber auch begeistert. Ihr Engagement fing schon während der Schulzeit an. Sabine ist zweigleisig gefahren und hat beides verfolgt. Über Genetik ist sie dann auch zur Virologie gekommen, und hat an dendritischen Zellen gearbeitet. In den USA hat ihr das viele Türen geöffnet. Mit diesem Thema war sie mitten im Immunsystem, denn dieser Zelltyp ist ein Bindeglied zwischen angeborener und erworbener Immunität. Dendritische Zellen interagieren auch mit sämtlichen Pathogenen. Mehr brauchen wir dazu an dieser Stelle nicht zu sagen, es liegt ja auf der Hand.

Wir beide haben uns im Labor kennengelernt, wir haben lange vorher zusammengearbeitet und haben festgestellt, dass wir ein gutes Team sind.

Wir selbst haben immer auf die Zukunft gesetzt, sind nach vorne gegangen, und haben der Entwicklung eine Chance gegeben. Stillstand ist keine Option für uns. Unser Werdegang, unsere Entscheidungen hatten bis jetzt viele Vorteile. Nachteile und Opfer brachte dies auch mit sich, aber die Vorteile überwiegen deutlich. In anderen Worten: Für uns wäre kein anderer Lebensweg möglich gewesen.

Es ist ein Geschenk, wenn man seine Talente nutzen kann.

Was können wir den jungen Leuten empfehlen? Immer offen zu sein, Chancen wahrzunehmen und durchaus auch einmal ein Risiko einzugehen. Vor allem aber, den Interessen, die einen begeistern, treu zu bleiben. Und natürlich auch danach zu schauen, in Verbindung mit den Interessen und Talenten, wovon man seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Auch ein mehrjähriger Auslandsaufenthalt lohnt sich.

Außerdem ist niemand perfekt, man sollte aber versuchen, jeden Tag besser zu werden. Und wenn man nicht weiter weiß, hilft es, die richtigen Personen zu fragen. Es ist auch eine Stärke, nach Hilfe zu fragen und Hilfe annehmen zu können.

Das Glück, das wir hatten, wünschen wir auch Ihnen.

Unsere Lebensqualität ist sicherlich auch geprägt von unserem Humor. An Humor mangelt es uns nicht, im Gegenteil, und das macht vieles angenehmer. Das soll aber nicht bedeuten, dass wir nichts ernst nehmen, denn das Gegenteil ist der Fall. Wichtiges nehmen wir sehr ernst.

Zum Abschluss unseres Beitrages kommentieren wir noch diese Meldung der Tagesschau vom 27. Februar 2023:

Da wir keine Kannibalen sind, verzehren wir auch keine Kindersnacks oder zähe Seniorenteller. Insofern bleiben wir bei bunter und gesunder Nahrung in Form von gemischter Kost.

Wir wünschen Ihnen allen eine gute Zeit und wir tauchen wieder ab in unsere Wissenschaft. Bleiben Sie gesund oder werden Sie baldmöglichst gesund und haben Sie viel Freude im Alltag!

Ihre Sabine Breun und Jörg Baumann

Das Team Dr. Sabine Breun und Dr. Jörg Baumann, beide Naturwissenschaftler, Virologen, Immunologen, Molekularbiologen und Gründer von SAJO. Beide sind spezialisiert auf Infektionskrankheiten. Dr. Baumann arbeitet seit den 90er Jahren auf Zoonosen, wie Pathogene die Artenbarriere überwinden, Dr. Breun arbeitet seit 2000 an der Interaktion von Viren mit dem Immunsystem. SAJO ermöglicht neue antivirale Wirkstoffe zur Vermeidung von Infektionen (Prophylaxe) und zur Therapie – Wirkstoffe einer neuen Generation im Kampf gegen Pandemien. Beide haben während ihrer wissenschaftlichen Laufbahn, ihrer wissenschaftlichen Karrieren, fünf Jahre am National Cancer Institute auf kompetitiven US-Stipendien in einem US-Eliteprogramm geforscht.

SAJO – für eine gesunde und bessere Zukunft!

SAJO berät rund um Infektionskrankheiten. Wir wenden unser Wissen an, das wir aus der Infektionsforschung über mehr als 20 Jahre international erarbeitet haben. Wir tun, was wir können, um diese Pandemie zu bekämpfen.

Blog post No. 245. Unser Blog erfährt eine breite Akzeptanz, was uns sehr erfreut, wir teilen gerne unser Wissen. Bitte empfehlen Sie unseren Blog weiter – ein informatives Werkzeug im Kampf gegen Pandemien.

(Hinweis: Wir sind keine Mitglieder politischer Parteien oder Religionsgemeinschaften oder von Vereinen. Unabhängigkeit, Souveränität und Freiheit sind für uns ein wichtiges Gut. Wir beraten auf unserem Blog rein wissenschaftlich, ohne eigene Interessen und ohne Interessenskonflikt, also uneigennützig. Wir werden dafür nicht bezahlt.)

SAJOs Hochtechnologie (das Herz von SAJO) ermöglicht uns, antivirale und antibakterielle Wirkstoffe der nächsten Generation zügig zu finden, zu isolieren und zum Medikament zu entwickeln, vorbeugend oder zur Therapie. Das sind SAJOs Alleinstellungsmerkmale und Stärken.

Suchen Sie eine seriöse, sinnvolle und langfristige Geldanlage?

Geldgeber*innen und Großinvestor*innen, die freiheitlich demokratische Grundprinzipien achten, sind herzlich willkommen, uns zu kontaktieren.

#1 Wir wollen mit neuen Wirkstoffen Infektionskrankheiten behandeln, heilen und wenn möglich vorbeugen. Calls für Investments und Finanzierung sind offen. Wenn Sie das auch wollen, dann melden Sie sich bitte.

#2 Wenn Sie SAJO Antivirals und Antibacterials haben wollen, oder Aufträge an SAJO geben möchten, Beratung haben möchten, oder in SAJO investieren wollen, dann setzen Sie sich bitte mit uns direkt in Verbindung. Dazu können Sie das Formular auf unserer Homepage verwenden, oder die angegebene Telefonnummer oder email. Wir freuen uns auf Sie!

Das SAJO Geschäftsmodell: https://www.sajo-innovation.de/sajo-Flyer.pdf

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